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Früherkennung von Darmkrebs: Altersgrenze für kostenfreie Darmkrebs-Vorsorge auf 45 Jahre gesenkt

Koloskopie als zentrale Maßnahme gegen eine der häufigsten Krebserkrankungen 


Die Sozialversicherung setzt gezielte Schritte zur Stärkung der Präventivmedizin – als weiteren Schritt wird die Früherkennung von Darmkrebs in Österreich weiter verbessert: Künftig sollen alle Versicherten bereits ab dem 45. Lebensjahr Anspruch auf eine kostenfreie Vorsorgekoloskopie haben. Bisher war diese wichtige Maßnahme erst ab dem 50. Lebensjahr vorgesehen. Diese Richtungsentscheidung wurde im Rahmen der Konferenz der Sozialversicherungsträger getroffen und stellt einen klaren Schritt im Sinne der Patientinnen und Patienten sowie Versicherten dar. Die Umsetzung dieses Vorhabens erfolgt laut aktueller Planung mit 1.10.2025.

„Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten, aber auch eine der am besten vermeidbaren – wenn er rechtzeitig erkannt wird. Die Senkung der Altersgrenze für die kostenfreie Vorsorgekoloskopie ist daher ein wichtiger und richtiger Schritt“, betont Peter McDonald, Vorsitzender des Dachverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger. „Wir möchten damit noch mehr Menschen erreichen, bevor Krebserkrankungen auftreten – denn Früherkennung rettet Leben. Wir wollen einen substanziellen Beitrag leisten, um mittelfristig die Darmkrebsquote zu halbieren.“

Auch Claudia Neumayer-Stickler, stellvertretende Vorsitzende des Dachverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, begrüßt die Erweiterung des präventivmedizinischen Angebots: „Die Ausweitung der darmkrebsvorsorglichen Untersuchung ist ein klarer Gewinn für die Gesundheit der Versicherten. Prävention muss für alle frühzeitig und kostenfrei zugänglich sein. Dass die Vorsorge nun schon ab 45 Jahren kostenfrei angeboten wird, ist eine deutliche Verbesserung im Sinne der Versicherten.“

Mit der Altersabsenkung orientiert sich Österreich auch an internationalen Empfehlungen, der medizinische Nutzen der Maßnahme ist wissenschaftlich gut belegt: Je früher potenzielle Veränderungen im Darm erkannt und entfernt werden, desto höher sind die Heilungschancen – oder es kann sogar verhindert werden, dass Krebs überhaupt entsteht.

Jährlich erkranken in Österreich rund 5.000 Menschen an Darmkrebs. Besonders tückisch ist: Die Erkrankung entwickelt sich über Jahre meist unbemerkt. Die Sozialversicherung investiert hier rund 5 Millionen Euro in die Präventivmedizin, und bietet deshalb ab dem 45. Lebensjahr zwei zentrale Untersuchungen kostenlos an: Die Koloskopie (Darmspiegelung) alle zehn Jahre sowie den Test auf nicht sichtbares Blut im Stuhl im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung.

„Diese Entscheidung stärkt die Gesundheitsvorsorge in unserem Land und setzt ein klares Signal: Wir nehmen Prävention ernst – und zwar rechtzeitig“, so Peter McDonald und Claudia Neumayer-Stickler weiter.

Zuletzt aktualisiert am 22. Juli 2025